Astronomie
Am Beispiel der Astronomie zeigen sich die Schattenseiten der künstlichen Beleuchtung besonders deutlich. Die Lichtglocken über unseren Städten wachsen mit einer jährlichen Rate von 5 Prozent und löschen den Sternenhimmel durch Schaffung eines künstlichen Dämmerungshimmels aus. Punktuell abgestrahltes Licht (Straßenbeleuchtung, Verkehr, Leuchtreklamen etc.) wird durch Reflexion an Straßen und Wänden sowie durch die Streuung an Schwebeteilchen in der Luft zu einem Lichtmeer, in dem das Sternenlicht ertrinkt.
Heute bedarf es für den normalen Europäer schon fast eine Reise, um die Sterne und die Milchstraße zu sehen. Entsprechend wurden astronomische Observatorien schon um 1900 aus den Metropolen an weniger „lichtverschmutzte" Standorte ausgelagert. Die Berliner Sternwarte beispielsweise musste wegen schlechter Beobachtungsbedingungen bereits 1913 von der Innenstadt nach Babelsberg ziehen. Ohne derartige lichtarme Ausweichstandorte wären die bahnbrechenden astronomischen Entdeckungen der letzten hundert Jahre kaum möglich gewesen.
Projekte zu diesem Forschungsfeld:
Das AIP und das IGB forschen zu dem Thema: "Detaillierte Charakterisierung der natürlichen und künstlichen Nachthimmelshelligkeit an einem peri-urbanen und einem entlegenen Standort".