TP09: Lichtverschmutzung – Wirkung auf Fische
Physiologische Wirkungen künstlicher Beleuchtungen in der NachtAm Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei in Berlin (IGB) wurde im Zuge des Teilprojektes 09 der Einfluss von künstlichem Licht in der Nacht auf die Physiologie von Fischen untersucht.
Fische werden im Verlauf ihres Lebens in den unterschiedlichsten Bereichen von Licht beeinflusst. Licht regelt die Ausschüttung von verschiedenen Hormonen, die zum Beispiel den Tag-Nacht-Rhythmus oder das Wachstum steuern. Aber auch essentielle Parameter wie die Reproduktion werden unter anderem durch Licht beeinflusst. So bewirkt die Veränderung der Tageslichtlängen zusammen mit anderen Faktoren, dass Sexualsteroide im Körper des Fisches ausgeschüttet werden und die Fortpflanzung einleiten. Bekannt ist zum Beispiel, dass Lichtbarrieren die Laichwanderungen einiger Fische (z.B. Aale) behindern können. Bei kommerziellen Zuchtfischen (Lachsen/Forellen) wird durch kontinuierliches Licht beispielsweise die sexuelle Reifung unterdrückt, um das Wachstum zu fördern.
Künstliches Licht in der Nacht wäre demnach imstande, in verschiedene physiologische Prozesse einzugreifen.
Barsch und Plötze, zwei der häufigsten Fischarten in den deutschen Gewässern, haben sehr unterschiedliche Lebensweisen. Der Barsch ist ein tagaktiver Räuber, die Plötze ein Friedfisch, der noch geringe Lichtintensitäten nutzen kann und auch in der Dämmerung aktiv ist. Anhand dieser beiden Arten untersuchten wir im Labor den Einfluss verschiedener nächtlicher Lichtniveaus auf Hormone die einem Tag-Nacht-Rhythmus unterliegen (z.B. Melatonin) oder unter einem saisonalen Einfluß stehen (Reproduktionshormone). Anschließend wurden die daraus gewonnen Erkenntnisse in Freilandversuchen überprüft.
Bearbeiterin war Anika Brüning
Leiter des Teilprojekts war Prof. Dr. Werner Kloas
Wichtige Publikationen aus dem Teilprojekt finden sich auf der Seite Literatur und Links.