TP08: Einfluss von Lichtverschmutzung auf eine obligat nachtaktive Säugetiergruppe (Fledermäuse)
Im Teilprojekt 08 wurden am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) die Auswirkungen der Lichtverschmutzung auf das Verhalten von Fledermäusen untersucht. Außerdem untersuchten wir wie sich möglicherweise Nahrungsnetze durch erhöhten Jagdruck auf Insekten an Straßenlampen verschieben.
Heimische Fledermäuse ernähren sich hauptsächlich von Insekten. Da viele Insekten von künstlichen Lichtquellen angelockt werden, stellen sie eine große, mit geringem Aufwand zu erbeutende Ressource dar. Allerdings meiden einige Fledermausarten vermutlich den Schein von Straßenlampen, so dass sich dort das lokale Spektrum an Fledermausarten verschieben könnte. Es stellte sich in diesem TP außerdem die Frage, ob Lichtverschmutzung an Quartieren Fledermäuse erst später am Abend ausfliegen lässt und somit einen negativen Einfluss auf die körperliche Verfassung der Tiere sowie auf die Eignung von Quartieren für Fledermäuse hat. Möglicherweise können solche negativen Folgen jedoch durch innovative Lichtquellen und Beleuchtungskonzepte reduziert werden.
Künstliches Licht lockt nur bestimmte Insektengruppen wie zum Beispiel Nachtfalter an und stößt andere ab. Der selektiv erhöhte Jagddruck von Fledermäusen und anderen Prädatoren wie Spinnen an Straßenlampen könnte sich auf Insektenpopulationen und somit auf ganze Nahrungsnetze auswirken. Deshalb untersuchten wir in Zusammenarbeit mit dem Helmholtz Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und dem Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) in wie fern sich Nahrungsnetze in beleuchteten und unbeleuchteten Landschaften unterscheiden und ob sich eventuelle Unterschiede durch den selektiven Jagdruck an Straßenlaternen erklären lassen.
Bearbeiter ist Daniel Lewanzik
Leiter des Teilprojekts ist PD Dr. Christian Voigt
Wichtige Publikationen aus dem Teilprojekt finden sich auf der Seite Literatur und Links.